Chronik der katholischen Schule


Wann in Hergenfeld die erste Schule eingerichtet oder betrieben wurde, kann heute nicht mehr exakt bestimmt werden. 
Am 8. März 1749 wurde Johann Peter Kling als Sohn des Lehrers Konrad Kling in Hergenfeld geborgen. Danach könnte vor mehr als 250 Jahren eine Schule existiert haben.

Das Foto zeigt wohl die erste Schule in Hergenfeld. Hierin könnte der Lehrer Konrad Kling mit seiner Familie gelebt haben. Ebenso unterrichtete er in diesem Gebäude die Kinder von Hergenfeld. Es lässt sich aber nicht nachweisen, ob Johann Peter Kling in diesem Haus geboren wurde. Das Gebäude wurde 1958 abgerissen.

Es gestaltet sich als sehr schwierig eine lückenlose Chronik über die kath. Schule in Hergenfeld zu erstellen. Es existieren drei gebundene Bücher (von 1898 bis 1972) die von den jeweiligen Lehrern geschrieben wurden. Leider wurden aus den Büchern,  Seiten herausgerissen oder die Auszeichnung sind unvollständig.

Weitere Unterlagen befinden sich im Landeshauptarchiv in Koblenz.

An dieser Stelle sollen einzelne Jahre und Fotos der Schulchronik veröffentlicht werden.



Liste der Lehrer, die in Hergenfeld tätig waren

Aus den Schulchroniken ist belegt, dass folgende Lehrer in Hergenfeld an Schule tätig waren:

Name des Lehrers von bis
Josef Schöfferle 1801 1817
Wendel Wickert 1817 1839
B. Hoening 1839 1841
Matthias Brill 1841 1886(?)
Franz Kilzer    
Dhein ab 15.10.1886  
Conrath ab 4.5.1905  
Laux 16.05.1909  
Johannes Dhein 01.06.1913  
Ingenbrand 10.05.1915  
Franziska Müller (Handarbeitslehrerin)    
Wagner (keine Eintagungen in der Chronik) 10.11.1918  
Otto Dhein 03.12.1918 01.03.1923
Nik. Grünewald 01.03.1923 01.01.1929
Eduard Morschkämer 01.01.1929 08.07.1929
Für diese Zeit existieren keine Aufzeichnungen: 1933-1945
Dietrich 1945 04.12.1949
Arthur Graf 04.12.1949 01.10.1954
Bruno Bühr 01.10.1954 22.12.1954
Friedrich Wolfer 01.01.1955 19.03.1959
Dieter Kern 07.04.1959 24.02.1969
Koczor (Vertretung aus Wallhausen) 24.02.1969 21.04.1969
Frau Zabeschek 21.04.1969 28.02.1970
letzter Schultag an der Schule in Hergenfeld   28.02.1970

 

 

Das Schuljahr 1904

Mittlerweile wurden alle drei Schulchroniken abgeschrieben. Für das Schuljahr 1904 wurden der Text aus der Schulchronik mit den Beratungen und Entscheidungen des damaligen Gemeinderates verknüpft.

Auszug aus der Schulchronik 

PERSONAL

Am 1. April begann der Unterzeichnete den Unterricht an hiesiger Schule. Ich bin am 2. Oktober 1880 zu Luingen im Kreis Saarlouis. Im Herbste des Jahres 1902 vollendete ich meine seminaristische Ausbildung in Boppard. Hergenfeld ist meine dritte Stelle. Eine Verwaltung in Sargenroth und in Spabrücken ging meiner Berufung nach hier vorauf. Am 1. Januar 1905 erfolgte meine einstweilige Anstellung für Hergenfeld.

RESTAURATION

In diesem Jahre begann man mit der Herstellung der Schulgebäude. Bis jetzt ist das Schulzimmer neu gebordet, die Wände mit Holzleisten versehen (S.36) und zwei Wohnzimmer instandgesetzt worden.

AUFNAHME U. ENTLASSUNG

In dem verflossenen Jahr besuchten 64 Kinder die hiesige Schule. Vier Knaben und drei Mädchen wurden entlassen. 19 A. B. C. Schützen werden aufgenommen. Die Schülerzahl wächst also um 1

II. KONFERENZEN

In diesem Jahr konnte der Unterzeichnetenur den Bezirkskonferenzen Windesheim und Schweppenhausen beiwohnen. Am Tage der Generalkonferenz zu Langenlonsheim wurde in dieser Pfarrei die hl. Kommunion gespendet. 

Hergenfeld, den 4.April 05 Louis Conrath, Lehrer
(Gesehen dem 31.Januar 1906 Dr. Brabänder)

 

 

 

Gemeinderatssitzung vom 22.01.1904

Tagesordnung (u. a.) 

1. Versicherung des Lehrers gegen Haftpflicht bezl. des Turnunterrichts.

Zu 1. Vertretung beschließt, den Lehrer bezl. des Turnunterrichts bei der Lebens- und Pensions-Versicherungs-Gesellschaft Jann in Hamburg gegen Haftpflicht und Personen-Beschädigung zu versichern und zwar mit Vorauszahlung der Prämie auf 5 Jahre.

2. Beschaffung der vom Rechnungsrat Mattes herausgegebenen Kreiskarte.

Zu 2. Es wird beschlossen, eine Kreiskarte des Kreises und zwar aufgezogen für die Schule zu beschaffen.


 

Gemeinderatssitzung vom 14. Marz.1904

Tagesordnung (u. a.) 

2. Instandsetzungen im Schulhause.

Bezüglich der vorzunehmenden Reparaturarbeiten soll der Herr Kreisbaumeister einen Kostenanschlag aufstellen und sollen zur Ausführung der Arbeiten eine Staatsbeihülfe beantragt werden. 


 

Gemeinderatssitzung vom 30. April 1904

Tagesordnung (u. a.) 

1. Vergütung an Lehrer Diener in Schöneberg für Vertretung des erkrankten Lehrers Külzer.

Zu 1. Dem Lehrer Diener sollen für Vertretung von 95 Schultagen 142,50 Mk. - 1,50 Mk. pro Schultag - aus der Gemeindekasse gezahlt werden. Mit Rücksicht darauf, daß schon wiederholt Vergütungen für Vertretung des Lehrers Külzer haben gezahlt werden müssen, soll Königl. Regierung gebeten werden, der Gemeinde, deren finanziellen Verhältnisse nicht günstig sind und welche auch für demnächst vorzunehmende Reparatur-Arbeiten am Schulhause, sowie für Wegebau erhebliche Kosten aufzubringen haben wird, zu den Vertretungskosten eine möglichst hohe Beihülfe zu gewähren.

4. Beschaffung von Turngeräten.

In diesem Jahre soll ein Reck angefertigt und zwar soll die Herstellung desselben dem mindestfordernden in Hergenfeld übertragen werden unter Vorbehalt der Genehmigung der Gemeindevertretung. (Siehe Beschluß v. 16.3.05)

Für die unbefugte Beseitigung des alten Recks durch den Zimmermeister Wilhelm Weyh soll der Betrag von 20 Mk. eingezogen werden.


 

Gemeinderatssitzung vom 30. April 1904

Tagesordnung (u. a.) 

Neuregelung des Einkommens der Lehrerstelle.

Nach Mitteilung der Verfügung Königlicher Regierung, Abteilung für Kirchen- und Schulwesen vom 7. v. Mts. Nro II 4177 wird die Einkommens-Nachweisung, wie folgt, aufgestellt: Mietswert der Hauptwohnung 210 Mk, baar Besoldung aus der Gemeindekasse - einschließlich 60 Mk für Organistendienst - 1100 Mk, aus Stiftungen aus der Kirchenkasse 15 Mk, für bestellte Gottesdienste von Privaten 100 Mk sowie für Abhaltung der Nachmittags- und Abend-Andachten aus der Gemeindekasse 30 Mk und Wert des Dienstlandes 75 Mk, im Ganzen Eintausend fünfhundert dreißig Mark pensionsanrechnungsfähiges Einkommen. Die Alterszulage wird auf einhundert fünfzig Mark erhöht.

Die niederen Kirchendienste und zwar das Reinigen der Kirche, des Kirchplatzes u. der Kirchwege sowie Fürsorge für Glocken werden von der Lehrerstelle abgetrennt. Eine Abtrennung der übrigen niederen Kirchendienste halten Vertreter des Kirchen- u. Schulvorstandes sowie der Gemeindevertretung bei den örtlichen Verhältnissen nicht für angängig.

2. Reparaturarbeiten am Schulhause.

Zunächst sollen 2 Zimmer der Lehrerwohnung in Stand gesetzt werden. Zu den übrigen nötigen Arbeiten soll eine Staatsbeihülfe beantragt werden.

Außer der Tagesordnung:

Zu der eingereichten Offerte des Wilh. Weyh - 52 Mark - soll ein Reck nicht beschafft werden. Es sollen weitere Offerten eingeholt werden. Bei Beratung des Punktes waren die Schul- u. Kirchenvorstands-Mitglieder anwesend.

Gemeinderatssitzung vom 29. September 1904

Tagesordnung (u. a.) 

1. Neuregelung des Einkommens der Lehrerstelle.

Der Vertretung wird die Verfügung Königlicher Regierung, Abteilung für Kirchen- und Schulwesen vom 25. Juli d. Js. JNo 7971 durch Vorlesen zur Kenntnis gebracht. Dieselben sprechen sich einstimmig dafür aus, daß der Alterszulagesatz 150 Mk betragen soll. Die Einkommens-Nachweisung wird wie folgt aufgestellt:

Mietswert der Wohnung 210 Mk., bare Besoldung aus der Gemeindekasse 1100 Mk., aus Stiftungen aus der Kirchenkasse 150 Mk, für Organistendienst aus der Gemeindekasse 30 Mk., Landnutzung veranschlagt zu 75 Mk, im Ganzen pensionsanrechnungsfähiges Einkommen „Eintausend vierhundert neunzig Mark“. Die Mitglieder Gilsdorf, Wilhelm Webler und Wink sprechen sich für Gewährung von 1050 Mk baare Besoldung aus.

Die Mitglieder sämmtlicher Vertretungen sprechen sich gegen Streichung des Zusatzes einschließlich 60 Mk für den Organistendienst aus, weil beim Fehlen der besonderen Angabe des Gehaltes für Organistendienst die Ansicht entstehen könnte, daß für diesen Dienst überhaupt nichts bezahlt würde und dadurch evtl. seitens des Lehrers neue Forderungen gestellt werden könnten.

Außer dem vorgenannten Sätzen wird der Lehrer jährlich noch etwa 100 Mk Einkommen aus bestellten Gottesdiensten von Privaten haben. Dieses Einkommen ist sehr schwankend und soll deshalb nicht zu dem pensionsanrechnungsfähigen Einkommen gerechnet werden.

Die Besetzung der Stelle wird Königlicher Regierung überlassen.

2. Antrag der Handarbeitslehrerin auf Erhöhung ihrer Remuneration.

Der Antrag wird einstimmig abgelehnt.


 

Gemeinderatssitzung vom 11. November 1904

Tagesordnung (u. a.)

3. Beschaffung von neuen Schulbänken.

Vertretung beschließt, für den Schulsaal neue Normalschulbänke zum Gesamtpreise von rd. 450 Mk zu beschaffen. 


 

Gemeinderatssitzung vom 18. Februar 1905

Tagesordnung (u. a.)

4. Schulfeld.

Das Schulfeld soll, da der Lehrer dasselbe benutzen will, nicht verpachtet werden.


 Gemeinderatssitzung vom 16. Februar 1905

Tagesordnung (u. a.)

2. Turnplatz.

Es wird beschlossen, durch den Zimmermeister Weyh ein Reck aus gutem Holz anfertigen zu lassen u. zwar sollen die Pfosten ein Meter tief in die Erde gesetzt werden. Demselben wird für ein gutes Reck der Betrag von zwanzig Mark gezahlt und soll der Beschluß vom 30. April v. Js. Pos. 4 bezügl. Beseitigung des alten Recks hiermit als erledigt angesehen werden. Auf dem Turnplatz sollen im Herbste dieses Jahres Obstbäume gepflanzt werden.

3. Erhöhung des Lehrergrundgehaltes.

Vertretung erklärt sich bereit, das Lehrergrundgehalt auf 1200 Mark zu erhöhen. Der Alterszulagensatz von 150 Mk soll, wie am 27. September v. Js. beschlossen, bestehen bleiben.

4. Ersatz der Schulgutparzelle Flur 1 No 322 durch eine andere.

Es soll gelegentlich einer Versteigung von Grundstücken versucht werden, eine passende, gleichwertige Parzelle zu kaufen.

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